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Annedore Leber

18. März 1904 - 28. Oktober 1968
Annedore Leber Annedore Leber 

Als Tochter des Direktors einer Mittelschule erhält Annedore Leber durch ihren Vater Privatunterricht und studiert nach dem Abitur 1922 Rechtswissenschaften in München. Im fünften Semester bricht sie ihr Studium ab, absolviert eine Lehre als Schneiderin und legt 1935 ihre Meisterprüfung ab. Seit 1927 ist sie mit Julius Leber verheiratet und Mitglied der SPD. Als ihr Mann 1933 verhaftet wird, setzt sie sich kontinuierlich für seine Freilassung ein. Sie ernährt sich und ihre beiden Kinder mit ihrer Arbeit als Schneiderin und dem Betrieb eines Modeateliers. Ab 1938 arbeitet sie als Abteilungsleiterin für Schnittmusterherstellung im Deutschen Verlag. Nach der Entlassung ihres Mannes aus dem KZ Sachsenhausen 1937 unterstützt sie ihn bei seinen Widerstandsaktivitäten und unterhält Kontakte zu Widerstandsgruppen. Sie ist in alle Aktivitäten ihres Mannes eingeweiht. Neben der Kohlehandlung ihres Mannes dient auch ihr Büro im Deutschen Verlag als Kontaktpunkt. Nach der Verhaftung Julius Lebers im Juli 1944 kommt Annedore Leber mit ihren Kindern von August bis Ende September 1944 in „Sippenhaft“ und wird in das Untersuchungsgefängnis Moabit eingeliefert.

Literatur

  • Frauke Geyken: Wir standen nicht abseits. Frauen im Widerstand gegen Hitler. München 2014
  • Werner Breunig/Andreas Herbst: Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946-1963. Berlin 2011, S. 164
  • Dorothea Beck: Julius Leber. Sozialdemokrat zwischen Reform und Widerstand. Berlin 1983
  • Antje Dertinger: Frauen der ersten Stunde. Aus den Gründerjahren der Bundesrepublik. Bonn 1989