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Studien zur Vorgeschichte des 20. Juli 1944

In einem längerfristigen Projekt wird seit 1993 der Vorgeschichte des 20. Juli 1944 nachgegangen. Im Mittelpunkt des ersten Teilprojekts, das sich mit dem "Solf-Kreis" beschäftigt, steht dabei die Frage, inwieweit bereits vor dem 20. Juli 1944 Informationen über den Kreis der Verschwörer in den Händen der Gestapo vorlagen und ob und auf welche Art diese darauf reagierte. Hier konnten nicht nur neue Dokumente aus erst nach 1989 zugänglichen Akten gesichtet, sondern auch neue Materialien aus Privatbesitz erschlossen werden.

Im Mittelpunkt des zweiten Teilprojekts steht die Frage nach den Kontakten zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten im Vorfeld des 20. Juli 1944. Dabei konnte herausgearbeitet werden, auf welche Weise die Kontakte zustande kamen, welche inhaltlichen Positionen von den Beteiligten vertreten wurden und wie die Planungen für weitere Kontakte aussahen. Zudem konnte die Frage nach der Einschleusung eines Spitzels der Gestapo in die Begegnung vom 22. Juni 1944 abschließend befriedigend geklärt werden, nachdem in der Literatur in den vergangenen Jahren daran erneut Zweifel aufgetaucht waren.

Das dritte Teilprojekt widmet sich der Frage nach den Kontakten zwischen Heinrich Himmler und Johannes Popitz. Das Manuskript ist abgeschlossen, aber noch nicht erschienen.

Literatur:

  • Johannes Tuchel:
    Die Sicherheitspolizeischule Drögen und der 20. Juli 1944 - Zur Geschichte der "Sonderkommission Lange", in: Florian von Buttlar / Stefanie Endlich / Annette Leo: Fürstenberg-Drögen. Schichten eines verlassenen Ortes, hrsg. vom Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg, Berlin 1994, S. 120 - 131.
  • Johannes Tuchel:
    Zur vergessenen Vorgeschichte des 20. Juli 1944: Der Solf- Kreis, in: Die Mahnung 41 (1994), Nr. 4, S. 1f.
  • Johannes Tuchel:
    Kontakte zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten im Sommer 1944 - Zur historischen Bedeutung des 22. Juni 1944, in: Dachauer Hefte 11 (1995), S. 78 - 101.