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Dissertationsprojekt: "Opposition und Repression. Der Funktionswandel der Untersuchungshaft in der Strategie des MfS am Beispiel der Berliner Untersuchungshaftanstalten in der Honecker-Ära."

Welche Bedeutung hatten die geheimpolizeilichen Gefängnisse in der DDR der Ära Honecker? Katrin Passens untersucht in ihrer politikgeschichtlichen Analyse der MfS-Untersuchungshaft die Entwicklung und Veränderung dieses Repressionsinstruments, dem mehr als 30?000 Menschen unterworfen waren. Im Mittelpunkt der Studie steht, wie die MfS-Untersuchungshaft der SED-Herrschaftssicherung diente und wie sich ihre Funktionen, etwa die Eindämmung der Flucht- und Ausreisebewegung oder die Informationsbeschaffung, veränderten. Dabei wird deutlich, dass die Anwendung der MfS-Untersuchungshaft von außenpolitischen Entwicklungen, der innenpolitischen Situation und anderen Faktoren abhängig war. Und schließlich zeigt die Autorin, wie die Wechselbeziehung zwischen Geheimpolizei und Oppositionellen eine eigene Dynamik entwickelte und wo das Repressionsinstrument an seine Grenze stieß. Katrin Passens' auf breite Quellenkenntnis gestützte Arbeit leistet wichtige Grundlagenforschung zu einem bisher nur in Teilbereichen untersuchten zentralen Instrument politischer Verfolgung in der DDR.

Die Dissertation wurde 2012 veröffentlicht:

Katrin Passens MfS-Untersuchungshaft Funktionen und Entwicklung von 1971 bis 1989. Berlin: Lukas Verlag 2012, 345  Seiten.