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8 Wege zum 20. Juli 1944

Viele hohe Militärs teilen Hitlers Ziele, die er ihnen bereits am 3. Februar 1933 im Berliner Bendlerblock eröffnet. Dazu gehören die „Ausrottung des Marxismus mit Stumpf und Stiel“, die „straffste autoritäre Staatsführung“ sowie die „Eroberung neuen Lebensraums im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung“. Andere lassen sich durch seine außenpolitischen Erfolge und seine Aufrüstungspläne ebenso beeindrucken wie die meisten Deutschen. Auch die Ausschaltung der als Konkurrenz wahrgenommenen „Sturmabteilung“ (SA) der NSDAP im Zuge einer Mordaktion Ende Juni 1934 wird von großen Teilen der militärischen Führung begrüßt. Die Ermordung der Generale Kurt von Schleicher und Ferdinand von Bredow öffnet erstmals einigen Offizieren die Augen. Ihnen wird bewusst, dass sie einem Unrechtsregime dienen.

Der Generalstabschef des Heeres Ludwig Beck versucht zunächst, durch Denkschriften auf die militärischen Entscheidungsprozesse einzuwirken. Als er die Folgenlosigkeit seiner Bemühungen erkennt, fordert er die Generalität vergeblich zu einem kollektiven Rücktritt auf.

Im August 1938 tritt Beck von seinem Amt zurück und arbeitet als zentrale Gestalt der Militäropposition auf den Sturz Hitlers hin. Er sieht darin die einzige Möglichkeit, einen Krieg abzuwenden. In ständiger Abstimmung mit Carl Friedrich Goerdeler, dem führenden Kopf der zivilen Widerstandskreise, fordert er gemeinsames Handeln von Zivilisten und Offizieren.

Eine führende Stellung unter den jüngeren oppositionellen Offizieren kommt Henning von Tresckow zu. Er ist maßgeblich an mehreren Attentatsversuchen auf Hitler beteiligt. Seit Herbst 1943 bereitet Tresckow gemeinsam mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg systematisch den Umsturzversuch vor, der die nationalsozialistische Herrschaft beseitigen soll.

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