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6 Widerstand von Künstlern und Intellektuellen

Kritische Künstler und Intellektuelle treten der nationalsozialistischen Bewegung schon in den letzten Jahren der Weimarer Republik aktiv entgegen. Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten werden oppositionelle Künstler und Intellektuelle festgenommen, ausgebürgert oder ermordet. Viele, die sich nicht anpassen wollen oder sich offen widersetzt haben, fliehen ins Exil.

Der totale Führungsanspruch der Nationalsozialisten erstreckt sich auch auf alle Gebiete der Kunst und der Wissenschaft. Die „Reichskulturkammer“ soll das gesamte kulturelle und geistige Leben steuern und kontrollieren. Alle Kulturschaffenden müssen Mitglied in einer der Abteilungen für Literatur, Presse, Musik, Film, Theater, Rundfunk oder Bildende Künste sein. Die Nichtaufnahme oder ein Ausschluss kommen einem Berufsverbot gleich.

Nicht konforme und jüdische Autoren und Künstler werden öffentlich diffamiert und ausgegrenzt. Ihre Bücher werden nicht mehr verlegt oder aus Bibliotheken entfernt. Museen und Galerien stellen ihre Kunstwerke nicht mehr aus, Musik- und Theaterbühnen setzen Aufführungen ab, Filme werden verboten. Trotzdem setzen manche von ihnen ihre Arbeit insgeheim und ohne Aussicht auf Veröffentlichung fort.

An den Hochschulen werden oppositionelle und jüdische Wissenschaftler aus Lehre und Forschung vertrieben. An ihre Stelle treten angepasste Wissenschaftler und Befürworter der nationalsozialistischen Politik. Nur wenige stellen sich offen und demonstrativ hinter ihre verfolgten Kollegen oder legen aus Protest ihre Ämter nieder. Lediglich einzelne Künstler und Wissenschaftler wagen es, sich gegen die nationalsozialistische Diktatur aufzulehnen, und finden den Weg in den aktiven Widerstand.