Skip to content

Walter Benjamin

15. Juli 1892 - 27. September 1940
Walter Benjamin Walter Benjamin 

Der Philosoph und Literaturwissenschaftler Walter Benjamin tritt bereits in der Weimarer Republik durch seine literatur- und kulturkritischen Arbeiten hervor. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten bedroht ihn als „jüdischen Intellektuellen“ existenziell. Nach vergeblichen Versuchen, die publizistische Tätigkeit in Deutschland fortzusetzen, emigriert er über Spanien nach Frankreich. 1934 übernimmt er die Leitung des Pariser Büros des Instituts für Sozialforschung, das unter Theodor W. Adorno und Max Horkheimer seinen Sitz von Frankfurt am Main nach New York verlegt hat. Benjamin lehnt es trotz wiederholter Einladungen ab, den emigrierten Kollegen in die Vereinigten Staaten zu folgen. Er lebt als freier Schriftsteller in Paris und San Remo. Seine kulturtheoretischen Schriften sowie seine scharfsinnigen Analysen der modernen Gesellschaft und des Faschismus finden in zahlreichen Exil-Zeitschriften, besonders in der „Zeitschrift für Sozialforschung“ große Resonanz. Nach dem Beginn des Weltkrieges wird Benjamin interniert, später in das „Camp des travailleurs volontaires“ in Nièvre gebracht. Obwohl er im Herbst 1940 ein Dringlichkeitsvisum für die Einreise in die USA erhält, verweigern die französischen Behörden seine Ausreise. Als der Versuch scheitert, im Grenzort Port Bou illegal nach Spanien einzureisen, und seine Auslieferung an die Gestapo droht, nimmt sich Walter Benjamin in der Nacht zum 27. September 1940 das Leben.

Literatur

  • Werner Fuld: Walter Benjamin. Zwischen den Stühlen. Eine Biographie. München 1979