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Ruth Andreas-Friedrich

23. September 1901 - 17. September 1977
Ruth Andreas-Friedrich Ruth Andreas-Friedrich 

Die Berliner Journalistin Ruth Andreas-Friedrich und ihr Lebensgefährte, der Dirigent Leo Borchard, beobachten mit wachsender Sorge die immer schärferen Maßnahmen des NS-Regimes gegen Juden. Sie helfen jüdischen Bekannten bei der Flucht aus Deutschland und nehmen während des antijüdischen Pogroms im November 1938 Freunde in ihrer Berliner Wohnung auf. Bald darauf treffen sich dort regelmäßig Gesinnungsfreunde, um über Hilfen für Verfolgte zu beraten. Später trägt die Gruppe den Namen „Onkel Emil“.

Als im Laufe des Jahres 1942 immer mehr Berliner Juden vor der Deportation in die Illegalität fliehen, unterstützt Andreas-Friedrich mit ihrem Freundeskreis die Verfolgten. Sie besorgen Lebensmittelmarken, Nahrung und gefälschte Papiere und organisieren Quartiere. 1943 verbreitet das Helfernetzwerk Kopien des letzten Flugblattes der Münchener Widerstandsgruppe Weiße Rose in Berlin. In der Nacht vom 18. auf den 19. April 1945 beschriften sie Häuserfassaden im Berliner Süden mit einem gut sichtbaren „NEIN“ und verteilen zwei Nächte später zahlreiche Flugblätter, in denen sie zum Widerstand gegen Hitlers Durchhaltebefehle aufrufen.