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Adolf Grimme

31. Dezember 1889 - 27. August 1963
Adolf Grimme Adolf Grimme 

Nach praktischer Tätigkeit im Schuldienst wirkt Adolf Grimme als führender sozialdemokratischer Bildungs- und Kulturpolitiker. Der religiöse Sozialist und Schulreformer ist von 1929 bis 1930 Vizepräsident des Provinzialschulkollegiums von Berlin-Brandenburg und danach in der Preußischen Landesregierung Otto Brauns Minister für Wissenschaft, Kunst und Bildung. Durch den Staatsstreich Papens am 20. Juli 1932 verliert er dieses Amt. Nach 1933 unterhält er vielfältige Kontakte zu oppositionellen Intellektuellen. Ein Kreis, der sich philosophischen oder literarischen Themen widmet, kommt regelmäßig an wechselnden Orten zusammen. Eine Verbindung besteht zum Dramatiker Günther Weisenborn und zum früheren Studienkollegen Adam Kuckhoff. Er ist auch mit Arvid Harnack bekannt. Als die Gestapo bei einer Hausdurchsuchung ein von Harnack verfasstes Flugblatt findet, wird Adolf Grimme am 11. Oktober 1942 festgenommen. Der Anklagevertreter beantragt vor dem Reichskriegsgericht gegen Adolf Grimme die Todesstrafe. Anfang Februar 1943 wird Grimme schließlich „wegen Nichtanzeige eines Vorhabens des Hochverrats” zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt und in Luckau und Fuhlsbüttel inhaftiert. Er überlebt das Kriegsende und wird 1946 Kultusminister von Niedersachsen und 1948 Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks.

Literatur

  • Kai Burkhardt: Adolf Grimme. Eine Biographie. Köln/Weimar/Wien 2007
  • Barbara Simon (Bearb.): Abgeordnete in Niedersachsen 1946 – 1994. Biografisches Handbuch. Hannover 1996, S. 128
  • Kurt Meissner: Zwischen Politik und Religion. Adolf Grimme. Leben, Werk und geistige Gestalt. Berlin 1993.