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Der historische Ort

 

Die Gedenk-Stätte Deutscher Widerstand ist im Bendler-Block.

So heißt das Gebäude.

Es ist ein altes Gebäude.

Es steht in dem Berliner Orts-Teil Tiergarten.

Heute ist das im Bezirk Berlin-Mitte.

 

Das Gebäude gehörte früher zum Diplomaten-Viertel.

Diplomaten sind Menschen, die für Politiker arbeiten.

Sie vertreten ihr Heimat-Land im Ausland.

Meistens leben sie in der Hauptstadt von einem Land.

Und in der Nähe von wichtigen Ministerien und Ämtern.

 

Der Bendler-Block wurde von 1911 bis 1914 erbaut.

Das Gebäude ist sehr groß.

Es besteht aus mehreren Häusern.

So etwas nennt man auch Gebäude-Komplex.

 

In diesem Gebäude-Komplex war früher das Reichs-Marine-Amt.

Das Haupt-Gebäude war am Landwehr-Kanal.

Die genaue Adresse war

Königin-Augusta-Straße 38-42.

Ab 1933 hieß die Straße:

Tirpitz-Ufer.

Heute heißt sie:

Reichpietsch-Ufer.

 

Der Ost-Teil von dem Gebäude war in der Bendler-Straße 13-14.

Die Straße ist sehr alt.

Johann Christoph Bendler hat sie gebaut.

Deshalb hieß sie früher Bendler-Straße.

Heute heißt die Straße Stauffenberg-Straße.

 

Das Reichs-Marine-Amt war sehr groß.

Da konnten sehr viele Menschen arbeiten.

In dem Haupt-Gebäude wohnte der Staats-Sekretär vom
Reichs-Marine-Amt.

Das war bis 1916 Groß-Admiral Alfred von Tirpitz.

Seine Wohnung hatte 24 Zimmer.

 

In der Bendler-Straße war das Marine-Kabinett.

Es hat damals für den deutschen Kaiser gearbeitet.

Dieses Amt hat sich um alle Sachen von der Marine gekümmert.

 

Nach dem Ersten Welt-Krieg ist noch ein Amt in das Gebäude eingezogen:

die Reichs-Wehr-Führung.

Das war die Leitung von der deutschen Armee.

Damals nannten alle das Gebäude Bendler-Block.

Das sagt man heute noch.

Man meinte damit die Zentrale von der deutschen Militär-Führung.

 

Viele Politiker haben in der Wohnung von dem Bendler-Block gelebt.

Zum Beispiel Gustav Noske.

Er war der Minister von der Reichs-Wehr.

Und in der Bendler-Straße 14 wohnte der General Walther Reinhardt.

Er war der Chef von der Heeres-Leitung.

 

In dem Gebäude ist viel geschehen.

Zum Beispiel beim Kapp-Putsch im Jahr 1920.

Der Minister Gustav Noske wollte den Soldaten einen Befehl geben.

Sie sollten gegen andere Soldaten kämpfen.

Um den Putsch zu beenden.

Ein General war dagegen.

Er hieß General Hans von Seeckt.

 

General Hans von Seeckt war Chef vom Truppen-Amt.

Er hat gesagt:

Truppe schießt nicht auf Truppe.

Das bedeutet:

Soldaten schießen nicht auf Soldaten.

 

Bis 1926 lebten diese Personen in der Bendler-Straße 14.

Sie waren alle Chefs von der Heeres-Leitung:

  • General Hans von Seeckt.
  • Wilhelm Heye.
  • Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord.

1926 kaufte der Staat das Bau-Land neben dem Gebäude.

In der Bendler-Straße Haus-Nummer 10-13.

Dort wurden neue Häuser gebaut.

Oder alte Häuser wurden umgebaut.

Das hat bis zum Jahr 1938 gedauert.

Seitdem sieht der Bendler-Block so aus wie heute.

 

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler Reichs-Kanzler.

Die National-Sozialisten hatten jetzt die Macht in Deutschland.

Sie haben bestimmt, was gemacht wird.

 

Die alte Leitung von der Reichs-Wehr war gegen Adolf Hitler.

Sie wollte ihn nicht als Reichs-Kanzler.

Aber sie konnte nichts mehr dagegen tun.

 

Schon am 3. Februar 1933 kam Adolf Hitler in den Bendler-Block.

Dort traf er wichtige Männer vom Militär.

Er sprach über seine Politik.

Das wollte Adolf Hitler:

  • Den Marxismus beenden.
  • Die Demokratie beenden.
  • Krieg führen. Damit überall Deutsche leben können.
  • Dafür wollte er andere Menschen aus ihren Ländern vertreiben.

Ein Jahr später haben die National-Sozialisten einige Menschen vom Militär ermordet.

Das war am 30. Juni 1934.

Dabei wurden auch im Bendler-Block Menschen bedroht.

Zum Beispiel der Chef von der Heeres-Leitung.

Das war damals Werner Freiherr von Fritsch.

Er versteckte sich in der Wohnung vom Bendler-Block.

Und Werner Freiherr von Fritsch wurde von Soldaten beschützt.

Er wurde nicht ermordet.

Später war er Ober-Befehls-Haber vom Heer.

Aber im Februar 1938 musste er zurück-treten.

Die National-Sozialisten hatten ihn dazu gezwungen.

 

Danach leitete General Walther von Brauchitsch das deutsche Heer.

Er wohnte auch im Bendler-Block.

 

Im Bendler-Block war das

Allgemeine Heeres-Amt vom Ober-Kommando vom Heer.

Nach 1933 zogen noch mehr Ämter vom Militär in den Bendler-Block ein:

Der Befehls-Haber vom Ersatz-Heer und der Chef von der

Heeres-Rüstung.

 

Diese Ämter zogen in das Gebäude am Landwehr-Kanal ein:

Der Haupt-Teil vom Ost-Flügel an der Bendler-Straße war für das Allgemeine Heeres-Amt vom Ober-Kommando vom Heer.

Zuerst wurde es von General Friedrich Fromm geleitet.

Ab 1940 hieß der Chef General Friedrich Olbricht.

Er war auch beim Umsturz-Versuch dabei.

Mit dem Umsturz sollte die NS-Zeit beendet werden.

Friedrich Olbricht hat heimlich einen Plan vom Militär geändert.

Der Plan hatte den Namen Walküre.

 

Man sagte aber nie über den Plan:

Damit soll die NS-Zeit beendet werden.

Man sagte:

Damit sollen Unruhen in Deutschland verhindert werden.

Und Aufstände von Zwangs-Arbeitern.

Das war ein Trick.

So konnte der eigentliche Plan geheim bleiben.

Das war sehr wichtig.

Denn der Umsturz-Versuch war sehr gefährlich.

 

Seit Herbst 1943 gab es einen neuen Chef vom

Stab vom Allgemeine Heeres-Amt.

Der Mann hat einen schweren Namen:

Claus Schenk Graf von Stauffenberg.

Im Text wird er ab jetzt so genannt:

Stauffenberg.

 

Ab 1. Juni 1944 war Stauffenberg

Chef vom Stab von dem Befehls-Haber vom Ersatz-Heer und der Chef von der Heeres-Rüstung.

Deshalb durfte er zu den Lage-Besprechungen.

Das waren Beratungen zum Kriegs-Geschehen.

Bei diesen Lage-Besprechungen war auch Adolf Hitler dabei.

Diese Treffen waren im Führer-Haupt-Quartier.

Es hatte den Namen Wolfs-Schanze.

Das war in Ost-Preußen.

 

Am 20. Juli 1944 war Stauffenberg wieder in der Wolfs-Schanze.

Das war der Tag vom Umsturz-Versuch.

Er musste dort wieder zu einer Lage-Besprechung.

An diesem Tag zündete er eine Bombe.

Sie sollte Adolf Hitler bei der Lage-Besprechung töten.

Stauffenberg war weg, bevor die Bombe explodierte.

 

Er dachte, Adolf Hitler ist tot.

Er flog zurück nach Berlin.

Dort wollte er mit anderen Mitgliedern von der Widerstands-Gruppe

die Macht übernehmen.

Die Gruppe wollte über Deutschland bestimmen.

Doch das gelang nicht.

 

Denn Adolf Hitler hatte überlebt.

Und der Umsturz-Versuch hat nicht geklappt.

Diese Mitglieder von der Widerstands-Gruppe wurden noch in der Nacht vom 20. Juli 1944 erschossen:

  • Ludwig Beck.
  • Claus Schenk Graf von Stauffenberg.
  • Friedrich Olbricht.
  • Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim.
  • Werner von Haeften.

Das hatte General Oberst Fromm befohlen.

 

Nach dem Krieg waren deutsche Ämter und Behörden im

Bendler-Block.

Seit 1952 ist die Gedenk-Stätte Deutscher Widerstand da.

Seit 1993 ist das deutsche Verteidigungs-Ministerium im größten Teil vom Bendler-Block.

 

Seit 1952 gibt es jedes Jahr am 20. Juli im Ehren-Hof von der
Gedenk-Stätte Deutscher Widerstand eine Gedenk-Feier.

Damit wird an den Widerstand gegen den National-Sozialismus erinnert.

Am 20. Juli 1953 wurde bei der Feier ein Denkmal eingeweiht.

Das Denkmal ist von Richard Scheibe.

Er war ein Bild-Hauer.

Von ihm ist diese Figur:

Ein junger Mann mit gefesselten Händen.

 

1955 hat die Bendler-Straße einen anderen Namen bekommen.

Seitdem heißt sie Stauffenberg-Straße.

 

1980 wurde der Ehren-Hof umgebaut.

Seitdem gibt es zwei Schwellen im Ehren-Hof.

Das sind zwei Balken.

Sie sehen aus wie Stufen.

 

Sie sind ein Zeichen für den Widerstand gegen den
National-Sozialismus.

Die Idee zu diesen Schwellen hatte Erich Reusch.

Er ist ein Bild-Hauer.

Nach diesem Umbau wurde nichts mehr im Ehren-Hof verändert.

 

Die erste Ausstellung über den Widerstand gegen den
National-Sozialismus gab es 1968.

Damals ging es um den Widerstands-Kampf vom Militär.

Seit 1989 gibt es die Dauer-Ausstellung.

Darin geht es um alle Arten von Widerstand gegen die
National-Sozialisten.

Die Dauer-Ausstellung zeigt:

  • Darum haben Menschen gegen den National-Sozialismus gekämpft.
  • So haben sie das gemacht.
  • Das wollten sie erreichen.
  • Das ist mit ihnen geschehen.

So ist die Dauer-Ausstellung ein wichtiger Ort für die Erinnerung an den Widerstand geworden.