Skip to content
Film am So, 05.09.2004 
11:00

Film

Verfolgung der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus und in der DDR

Eine Dokumentation von Günter Hoffmann und Loretta Walz. BRD. 2001. Teil 1: 33 Min. Teil 2: 37 Min.

Eine Dokumentation von Günter Hoffmann und Loretta Walz. BRD. 2001. Teil 1: 33 Min. Teil 2: 37 Min.

Teil 1: Wir hatten uns nichts vorzuwerfen ...

Die Zeugen Jehovas ("Ernste Bibelforscher") geraten mit dem Nationalsozialismus in schweren Konflikt, weil sie den Anbruch des ewigen Gottesreiches erwarten und in der Gegenwart nur die Endzeit der alten Welt erblicken. Sie leben in der Erwartung einer neuen Gottesherrschaft, die auch die Erde zum Paradies macht. Darum sind sie nicht willens, sich für politische Ziele einzusetzen. Sie beteiligen sich nicht an Wahlen, vermeiden bewusst den Hitlergruß und verweigern jeden Wehr- und Kriegsdienst. Sie lehnen aber auch - selbst in der Haft - jede Zusammenarbeit mit politischen Gegnern des nationalsozialistischen Staates ab. Den weltanschaulichen Führungsanspruch des Nationalsozialismus verneinen die Zeugen Jehovas unbeirrbar. Sie protestieren gegen ihre Verfolgung und stellen sich offen gegen die nationalsozialistische Herrschaft. Hunderte von ihnen werden in den dreißiger Jahren vor Gericht gestellt, schließlich Tausende in die Konzentrationslager eingewiesen. Sie ertragen alle Demütigungen ohne Widerspruch, können sich aber gegen ihre Peiniger geistig behaupten. Fast alle bleiben bis in den Tod ihrer religiösen Überzeugung treu. Nach dem deutschen Überfall auf Polen werden viele Zeugen Jehovas wegen ihrer Wehrdienstverweigerung zum Tode verurteilt. Insgesamt fallen der nationalsozialistischen Herrschaft über zweitausend Zeugen Jehovas zum Opfer. In Interviews erzählen Überlebende von ihrer Verfolgung und Haft und von ihren Überlebensstrategien.

 

Teil 2: Bei uns werdet Ihr nichts zu lachen haben ...

Der zweite Teil dieser Dokumentation behandelt die Verfolgung der Zeugen Jehovas in der DDR. Im Mittelpunkt steht die landesweite Verhaftungsaktion gegen 500 führende Zeugen Jehovas im Jahr 1950 und die sich anschließenden Schauprozesse wegen "Kriegshetze" oder "Spionage". Unter den Verhafteten finden sich viele, die schon von den Nationalsozialisten in Zuchthäusern und Konzentrationslagern inhaftiert gewesen sind und nun erneut zu mehreren Jahren oder zu lebenslänglicher Haft verurteilt werden. In Interviews erzählen einige von ihnen von der alltäglichen Unterdrückung, von ihren Hafterfahrungen oder von ihren erfolgreichen Fluchtversuchen in den Westen.