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"Deutschland muss leben, deshalb muss Hitler fallen!" Die weltweite Bewegung "Freies Deutschland" 1943 - 1945

Eine Ausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Kooperation mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA)

Im Winter 1942/43 opfert Hitler bei Stalingrad zweiundzwanzig Divisionen seinem Durchhaltebefehl. Mehr als 100.000 deutsche Soldaten fallen, erfrieren oder verhungern bereits vor der Kapitulation der Sechsten Armee. Über 90.000 Mann geraten in sowjetische Kriegsgefangenschaft - nur etwa 6.000 von ihnen überleben die Gefangenschaft.

Im Juli 1943 gründen deutsche kommunistische Emigranten und Kriegsgefangene auf Initiative der sowjetischen Führung im Lager Krasnogorsk bei Moskau das Nationalkomitee "Freies Deutschland" (NKFD), das die Soldaten der Wehrmacht aufruft, Hitler den Gehorsam zu verweigern. Im September 1943 entschließen sich auch einige der bei Stalingrad gefangen genommenen deutschen Generale das NS-Regime zu bekämpfen. Der Bund Deutscher Offiziere (BDO) geht jedoch kurz darauf im NKFD auf.

In seinem Gründungsmanifest knüpft das Nationalkomitee an die Volksfrontbestrebungen der 1930er Jahre an und versucht, Regimegegner unterschiedlicher Herkunft und politischer Orientierung anzusprechen.

Bereits im Februar 1942 gründet sich in Mexiko auf Initiative deutscher Kommunisten das lateinamerikanische Komitee der Freien Deutschen als überparteiliche und überkonfessionelle Organisation. Nach der Gründung des NKFD in der Sowjetunion bilden sich in verschiedenen europäischen Ländern sowie in Lateinamerika und den USA weitere überparteiliche Zusammenschlüsse deutscher Exilanten, die zumeist auf kommunistische Initiative zurückgehen.

Sie unterstützen die Ziele des NKFD und informieren die Bevölkerung des jeweiligen Gastlandes über die Situation in Deutschland. Mit Flugblättern, Vorträgen und eigenen Publikationen rufen sie zum Sturz des NS-Regimes auf und engagieren sich für eine demokratische Erneuerung Deutschlands.

Die politischen Bedingungen und Handlungsspielräume unterscheiden sich in den verschiedenen Ländern stark. Die im Herbst 1943 in Frankreich gegründete "Bewegung Freies Deutschland im Westen" wird im April 1944 offiziell Teil der französischen Résistance. Die Regierungen in Schweden und der Schweiz berufen sich auf die Neutralität des jeweiligen Landes und untersagen den Flüchtlingen jede politische Betätigung. Im Januar 1944 gründen deutsche Exilanten den "Freien Deutschen Kulturbund" in Schweden. Die Bewegung "Freies Deutschland" in der Schweiz wird erst im März 1945 offiziell zugelassen.


Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, 7. April 2016, um 19 Uhr in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenbergstraße 13-14, 10785 Berlin, 2. Etage, Saal B, statt.

Die Ausstellung wird bis zum 14. September 2016 in der 1. Etage, Sonderausstellungsbereich, gezeigt.

Öffnungszeiten

Mo – Mi, Fr 9 – 18 Uhr
Do 9 – 20 Uhr
Sa, So und Feiertags 10 – 18 Uhr

Änderungen vorbehalten. Information unter Telefon: 030/26 99 50 - 00.