Skip to content

...weil niemand das Recht hat, mir das Leben zu nehmen". Marianne Golz-Goldlust - Stille Heldin aus Überzeugung

Eine Sonderausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Die 1895 in Wien geborene Schauspielerin und Sängerin Marianne Golz-Goldlust gehörte zu den wenigen Menschen, die während der nationalsozialistischen Diktatur verfolgten Juden halfen. Gemeinsam mit ihrem jüdischen Ehemann, der als Journalist tätig war, musste sie nach der nationalsozialistischen Machtübernahme aus Berlin nach Prag fliehen. Während Hans Goldlust 1939 nach England fliehen konnte, blieb Marianne Golz in Prag, um dort die Familie ihres Mannes weiter zu unterstützen. Sie schloss sich dort einer Widerstandsgruppe an, die verfolgten Juden die Flucht ins Ausland ermöglichte. Ihre Wohnung wurde Treffpunkt für viele Widerstandskämpfer und Verfolgte, die hier auch Schutz vor der drohenden Deportation finden konnten.

Als die Gestapo im November 1942 den Fluchthilfering aufdeckte, wurde Marianne Golz verhaftet und im Gefängnis Pankraz inhaftiert. Wegen "Begünstigung von Reichsfeinden" am 18. Mai 1943 zum Tode verurteilt, wurde sie am 8. Oktober 1943 im Hinrichtungsraum der Haftanstalt ermordet. 

Ihre während der Haft verfassten und heimlich aus dem Gefängnis geschmuggelten Briefe sind ein eindringliches Zeugnis ihrer Überzeugung und ihres Mutes, für ihre jüdischen Mitmenschen einzutreten. Marianne Golz-Goldlust wurde dafür 1988 von Yad Vashem mit der Auszeichnung "Gerechte unter den Völkern" geehrt.

 

Zur Eröffnung der Ausstellung am 18. August 2011 um 19 Uhr in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wird nach einem Grußwort des Gesandten Dr. Klaus Famira, Stellvertreter des Botschafters der Österreichischen Botschaft Berlin, Ronnie Golz (Goldlust) über das Leben und den Widerstandskampf von Marianne Golz-Goldlust berichten. Anschließend führt die Ausstellungsmacherin Nikol Vendura, die in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur absolviert, in die Ausstellung ein. Die Ausstellung wird zwischen dem 18. August 2011 und dem 15. Januar 2012 in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 1. Etage, gezeigt. 
Öffnungszeiten

Mo – Mi, Fr 9 – 18 Uhr
Do 9 – 20 Uhr
Sa, So und Feiertags 10 – 18 Uhr

Änderungen vorbehalten. Information unter Telefon: 030/26 99 50 - 00.