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Friedrich Weißler und die Denkschrift der Bekennenden Kirche

 Friedrich Weißler ist das erste Todesopfer der evangelischen Bekennenden Kirche im Kampf gegen den Nationalsozialismus.

Der Landgerichtsdirektor und evangelische Christ jüdischer Herkunft wird 1933 aus politischen Gründen aus dem Justizdienst entlassen. Die Bekennende Kirche nimmt ihn als Kanzleichef ihrer Vorläufigen Kirchenleitung auf. Hier beteiligt er sich an einer für Adolf Hitler bestimmten Denkschrift vom Mai 1936.

Diese Denkschrift ist ein einzigartiges Zeugnis protestantischen Aufbegehrens gegen die Diktatur. Sie fordert die Reinerhaltung des Evangeliums und die Freiheit der Verkündigung christlichen Glaubens. Sie verurteilt die Repression des NS-Regimes und mahnt zu politischer Umkehr.

Die Denkschrift gerät auf ungeklärtem Weg ins Ausland und wird hier veröffentlicht. Wegen ihres politischen Gewichts erregt sie beträchtliches Aufsehen. Friedrich Weißler wird bezichtigt, den Text ins Ausland weitergegeben zu haben. Ende 1936 verhaftet ihn die Gestapo; im Februar wird er 1937 im Bunker des KZ Sachsenhausen ermordet.

Leben und Werk von Friedrich Weißler, sein Schicksal und sein Anteil am Widerstand gegen den Nationalsozialismus sind weithin unbekannt geblieben. Sie stehen daher zusammen mit der Denkschrift vom Mai 1936 im Mittelpunkt dieser Dokumentation der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

 

Die Ausstellung wird vom 3. Dezember 1996 bis zum 30. April 1997 in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 1. Etage, Sonderausstellungsbereich, gezeigt.